Information zur Energiemangellage
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
erneut möchte ich die Gelegenheit nutzen und über die momentane Energiemangellage informieren.
Deshalb will ich meine aktuellen Informationen teilen und gerade über das Gespräch der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit unserem Landrat, Herrn Geisler, vom 7. September 2022 informieren.
Die Feststellung der 2. Alarmstufe des Notfallplans Gas ist am 23. Juni 2022 erfolgt und wir alle müssen uns verstärkt auf gewisse Szenarien vorbereiten.
Seit Juni 2022 hat sich die Gesamtlage nicht wirklich verbessert. Die Gas- und Stromversorgung stellt unser Land weiterhin vor eine große Herausforderung. Die Befüllung der Gasspeicher erfolgt noch nach Plan, jedoch kommt aktuell kaum noch hochwertiges Erdgas über Nordstream I aus Russland.
Durch die Trockenheit der letzten Wochen wurde auch in Europa weniger Strom produziert, da zum Beispiel das Kühlwasser für die AKW´s in Frankreich fehlte.
Die gestiegenen Kosten sind mittlerweile in fast allen Haushalten angekommen und müssen von allen Bürgerinnen und Bürgern getragen werden (+60 %). Bitte beachten Sie dazu die Hinweise Ihres Versorgers. Trotz der verabschiedeten Entlastungspakete ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.
Die Stadt BGB mit ihren Rathäusern, Dorfgemeinschaftszentren, Schulen und Turnhallen wird zum Energiesparen verpflichtet. Jeder ist also über die derzeitige Lage informiert bzw. kann davor nicht mehr die Augen verschließen
Die Besprechung im Landratsamt sollte im Sinne des staatlichen Krisenmanagements Problemfelder aufzeigen und Reaktionsmöglichkeiten beschreiben.
Der Landkreis berichtete über die Lage an den Strom- und Gasbörsen und den zu erwartenden Folgen bei weiterem Anstieg der Preise.
Jeder Haushalt muss mit erheblichen Mehrkosten für Strom und Gas rechnen. Es wurde erklärt, welche Gasleitungen mit welchen Drücken funktionieren und was für uns als Endverbraucher wichtig ist. Die Haushalte werde mit sogenannten Niederdruckleitungen (0,6 Bar) mit Erdgas versorgt.
Es gilt, allgemein Gas einzusparen und die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Unternehmen werden besonders Gas einsparen müssen und können ggf. die Produktion nicht fortsetzen.
Dadurch kann vielfach Kurzarbeit ein Thema werden bzw. könnte auch die Arbeitslosigkeit steigen.
Eine Folge der Energiekrise könnten auch örtliche „Blackouts“ sein. Dabei ist im schlimmsten Fall mit dem Ausfall von Strom oder eventuell auch mit dem Ausfall von Gas zu rechnen.
Die Auswirkungen im Winterhalbjahr kann sich jeder vorstellen.
Wir werden als Verwaltung, zusammen mit den übergeordneten Behörden, unseren Entscheidungsträgern im Ort und natürlich mit der Feuerwehr/dem Bauhof bereit sein, um auf verschiedene Lagen reagieren zu können.
Die Bundesnetzagentur trifft die Entscheidung für eine mögliche Notfallstufe Gas. Von diesem Zeitpunkt an wird das Gas nach Priorität verteilt.
Eine dafür notwendige Reihung wird durch die Bundesnetzagentur vorgenommen. Die Industrie wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch nachrangig mit Gas bzw. Strom versorgt.
Bitte treffen Sie schon zeitnah Vorbereitungen und zwar solche, die auf Ihre jeweilige Situation passend sind - Wärme, Energie, Verpflegung und Sicherheit.
Informieren Sie sich auch über die aktuelle Lage zugänglicher Quellen.
Ganz klar möchte ich herausstellen, dass wir alle nicht die Verursacher dieser Krise sind, dennoch müssen wir mit den Folgen umgehen. Dafür ist eine gute Kommunikation sowie eine stabile Vorbereitung notwendig.