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„Ursache des Arrests unbekannt“

Bad Gottleuba-Berggießhübel, den 22. 03. 2024

 

 Inhaftiert war Christian Heinrich Graf von Watzdorf in der Georgenburg der Festung Königstein. Foto: Thomas Eichberg/Fotofestival Sandstein 

Inhaftiert war Christian Heinrich Graf von Watzdorf in der Georgenburg der Festung Königstein. Foto: Thomas Eichberg/Fotofestival Sandstein (Abdruck honorarfrei)

 

Pressemitteilung

 

„Ursache des Arrests unbekannt“: 
Matthias Donath referiert über eine rätselhafte Gefangenschaft auf der Festung Königstein

 

Königstein/Sächsische Schweiz, 22. März 2024 (tpr) – 14 Jahre Haft im gefürchtetsten Staatsgefängnis Sachsens, ohne Prozess und Rechtsspruch – wie konnte das geschehen? Den sächsischen Geschichtsforscher Matthias Donath beschäftigt das Schicksal des ab 1733 auf der Festung Königstein inhaftierten Christian Heinrich Graf von Watzdorf (1698 – 1747) besonders. War es Hochverrat? Majestätsbeleidigung? Eine verbotene Liaison? Am Sonnabend, um 14 Uhr, versucht der Historiker in einem öffentlichen Vortrag in den Hornkasematten der Festung Königstein dem geschichtlichen Ereignis auf den Grund zu gehen.

 

Christian Heinrich Graf von Watzdorf ist kein Unbekannter. Seit 1724 war er Hof- und Justizrat unter Friedrich August I., genannt August der Starke, in Dresden. Auch war er Domherr der Stifte zu Meißen und Naumburg sowie Dompropst des Stifts St. Petri zu Bautzen. Wiederholt ging er Beziehungen mit Bauern- und Bürgermädchen ein, was 1731 sogar die Entlassung aus der sächsischen Landesregierung zur Folge hatte. Auch mit Adligen geriet er nicht selten in persönlichen Konflikt, darunter mit Geheimrat Heinrich von Brühl. War dieser Streit sein Verhängnis? Warum er schließlich 1733, als Friedrich August II. die kurfürstliche Würde übernahm, auf die Festung Königstein gebracht und inhaftiert wurde, bleibt ein Rätsel. Im Haftverzeichnis der Festung wird er mit der Notiz „Ursache des Arrests unbekannt“ geführt.

 

Will die Geschichte des Grafen aufdecken: Matthias Donath

 

Referent Matthias Donath hat bereits zahlreiche Bücher und Aufsätze über sächsische Geschichte und Kunstgeschichte publiziert. Über das von ihm gemeinsam mit Lars-Arne Danneberg betriebene „Zentrum für Kultur//Geschichte“ in Niederjahna bei Meißen hat er sich in den letzten Jahren intensiv der Erforschung des sächsischen Adels gewidmet, unter anderem der Familie von Watzdorf. Dabei ist er auf die spannende Geschichte des Grafen gestoßen. Seine Erkenntnisse bringt er nun in dem Vortrag auf der Festung Königstein zutage. 

 

Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Festungsverein Königstein statt und ist im regulären Festungseintrittspreis enthalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Festung Königstein diente von 1588 bis 1922 als Gefängnis. Die Ausstellung „Gefangen auf dem Königstein“ in der Georgenburg der Festung lässt tiefer in diese Geschichte und die Schicksale der Inhaftierten eintauchen. Sie ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet. 

 

Pressekontakt:
Anne Jungowitz
THIEL Public Relations e. K.
T : +49 351 3148892
E-Mail: